A review by inscape1
Elfentochter by Holly Black

2.0

Als ich anfing, "Elfentochter" zu lesen, war ich mir während der ersten 100 Seiten nicht sicher, was ich von diesem Buch halten sollte. Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob ich es überhaupt schaffen würde, das Buch durchzulesen, da es mir überhaupt nicht wirklich gefallen wollte. Und auch, nachdem ich es nun zu ende gelesen habe, kann ich immer noch nicht behaupten, dass ich das Buch so richtig, richtig gut finde - aber trotzdem wurde es zum Schluss hin ein bisschen besser, weshalb ich mich für 2,5 Sterne entschieden habe. Erst ab Seite 170, etwa nach 200 Seiten, wurde die Geschichte ein wenig spannender, sodass ich das Buch ziemlich schnell noch durchlesen konnte, nachdem ich davor pausenlos gehangen habe in der Geschichte. Doch da das Buch nur etwas über 300 Seiten hat, ist es doch eher traurig und schade, dass es erst während der letzten hundert Seiten etwas spannender wurde. Ebenfalls kann ich auch nicht behaupten, dass mir die Hauptcharaktere von Anfang an sonderlich sympathisch waren. Zwar ist es einerseits gut, dass Kaye nicht auf de Mund gefallen und mutig ist, andererseits aber konnte sie meine Sympathien trotzdem nicht wecken mit dieser "Bad Girl" Aura, die sie ausstrahlte. Das gleiche galt auch für Corny, der sich in der Geschichte zu ihrem besten Freund mauserte, welcher mir am Ende zwar sogar leid tat, aber... trotzdem, er war verdammt seltsam, irgendwie auch ein wenig angsteinflößend, als er beispielsweise dem Kelpie ein Menschenopfer darbringen wollte. Und auch Kayes große Liebe Roiben war mir am Anfang nicht besonders sympathisch, auch wenn sich das am Ende noch etwas änderte; trotzdem war es bei mir so ein Gefühl, als wollte Holly Black aus Roiben während der letzten 150 Seiten noch den typischen Fantasy-Helden machen, der gar nicht so hart und gemein ist, wie es den Anschein hatte. Verglichen mit anderen Buchcharakteren ist das bei Roiben aber nicht so gut gelungen, wie ich fand, auch wenn Kaye und er mir zumindest als Paar am Ende ganz gut gefallen haben.

Wie man nach vielen Urban Fantasy Geschichten bereits weiß, sind Elfen und Feen nicht die putzigen kleinen Disney-Märchenwesen, für die man sie in seiner Kindheit hält. Blacks Elfen waren sehr grausam, hinterlistig, egoistisch und gemein, man konnte ihnen nicht über den Weg trauen, außer der kleinen Lutie (die in meiner Vorstellung irgendwie aussah wie Tinkerbell) war mir keine der Elfen von Anfang an geheuer. Uninteressant war der Hintergrund von Holly Blacks Geschichte nicht, doch ich fand ihn etwas mager in die Tat umgesetzt. Vielleicht lese ich den folgenden Teil noch, bestimmt nicht so bald, aber sicher bin ich mir noch nicht. Denn am Ende von "Elfentochter" verspürte ich noch nicht das große Bedürfnis, wissen zu wollen, wie es weiter geht. Abgesehen von ein paar ungeklärten Fragen, gerade wie es in der Elfenwelt weitergeht, nachdem Roiben der König des Unseligen Hofes geworden ist und warum Kaye als Baby vertauscht wurde (auch wenn das keinen bestimmten Grund zu haben scheint, da so was offenbar Gang und Gebe ist bei den Elfen) und wie der Konflikt mit der Königin vom Seligen Hof sich entwickelt, hatte das Ende des Buches für mich keinen Cliffhanger. Und schon gar nicht ließ es einen mit einem solchen "Wow - ich bin richtig gebannt und geflasht"-Gefühl zurück.